SIGIS 2 ist ein Ferngassensorsystem, das auf der Kombination eines FT-IR-Spektrometers und eines Scansystems für die chemische Bildgebung basiert. Es ermöglicht die automatische Identifizierung, Quantifizierung und Visualisierung von Gaswolken, die sich sogar mehrere Kilometer vom System entfernt befinden können.
SIGIS 2 liefert Benutzern zuverlässige Informationen. Seit mehr als 10 Jahren wird SIGIS 2 von Ersthelfern auf der ganzen Welt eingesetzt, um Chemieunfälle zu bewältigen und hochkarätige politische und sportliche Ereignisse zu überwachen. SIGIS 2 wurde bei Fußballweltmeisterschaften, Fußballeuropameisterschaften, Olympischen Spielen, Eishockey-Weltmeisterschaften, NATO-Gipfeln und G20-Gipfeln eingesetzt. SIGIS 2 wird auch weltweit für die rund um die Uhr stattfindende industrielle Überwachung eingesetzt, um Benutzern im Falle eines Chemieunfalls sofortige Warnungen und wichtige Informationen zu liefern.
SIGIS 2 verwendet Wärmestrahlung, die von Hintergrundobjekten hinter den Gaswolken oder von den Gasverbindungen selbst abgegeben wird, als Lichtquelle zur Messung der Absorptions- oder Emissionsspektren der Zielverbindungen. Daher ist SIGIS 2 ein sogenanntes passives Fernerkundungssystem, das keine künstlichen Lichtquellen oder reflektierenden Oberflächen benötigt. In Verbindung mit seinem rotierenden Kopf (± 180°), der eine 360°-Überwachung ermöglicht, kann der Benutzer in jede beliebige horizontale Richtung messen.
SIGIS 2 erzeugt das chemische Bild gescannter Gaswolken auf einzigartige Weise. Ein Spiegel im Kopf von SIGIS 2 kann den vom Benutzer ausgewählten Bereich von Interesse schnell scannen, um das thermische Strahlungsspektrum jedes Punktes in dieser Region zu messen. Diese Bildgebungsmethode ist viel schneller als die Verwendung eines Schwenk-Neige-Kopfes, um das gesamte Spektrometer zu bewegen und in verschiedene Richtungen zu messen. Mit dieser Methode kann SIGIS 2 16 Spektren pro Sekunde messen (d. h. an 16 verschiedenen Punkten des Scanbereichs pro Sekunde).
Wenn Verbindungen an einem oder mehreren Punkten in einem Scanbereich identifiziert werden, werden die entsprechenden Punkte farbcodiert, um das chemische Bild dieser Verbindungen zu erzeugen. Durch Überlappen dieses chemischen Bildes mit der von der Video- oder IR-Kamera aufgenommenen Szene werden die Position und Form der Gaswolken auf intuitive Weise visualisiert.
Das Design von SIGIS 2 ist für Emissionsmessungen optimiert. Es verfügt über einen hohen optischen Durchsatz und geringes Rauschen, was zu niedrigen Nachweisgrenzen der Zielverbindungen führt. Diese ultrahohe Empfindlichkeit ermöglicht es SIGIS 2, sogar Gaswolken mit Konzentrationen von nur wenigen ppm zu identifizieren. Darüber hinaus ermöglicht es die Erkennung von Gaswolken, selbst wenn sie über 5 km vom System entfernt sind.
SIGIS 2 verwendet die spezielle Software OPUS RS/S, um das System zu steuern, Messungen durchzuführen und die Daten automatisch zu analysieren. Die Software ist einfach zu bedienen und für eine schnelle Handhabung in Notfallsituationen optimiert. Es ist keine Kalibrierung auf das Zielgas erforderlich, und die radiometrische Kalibrierung und Kompensation von atmosphärischen Gasen werden automatisch durchgeführt. Es ist nicht erforderlich, Hintergrundmessungen durchzuführen.
Die Standardbibliothek von SIGIS 2 enthält mehr als 40 Verbindungen zur Echtzeitidentifizierung. Darüber hinaus bietet Bruker eine optionale erweiterte Bibliothek mit mehr als 400 Verbindungen für die Suche in der Spektralbibliothek während der Nachanalyse an.
SIGIS 2 eignet sich auch perfekt für die 24/7-Überwachung von Industrieanlagen, um im Falle eines Chemieunfalls oder der unbeabsichtigten Freisetzung einer gefährlichen Gasverbindung frühzeitig zu warnen. Die Fernerkundungssoftware OPUS RS/S bietet einen programmierbaren Modus, um mehrere Bereiche von Interesse im Dauerbetrieb automatisch abzudecken. Über eine zusätzliche Webschnittstelle können Informationen mit externer Software und zusätzlichen Messsystemen ausgetauscht werden.
Mit dem chemischen Bild, das über das Videobild der Szene gelegt wird, kann der Benutzer die zweidimensionale Position der Gaswolke bestimmen.
Mit zwei miteinander verbundenen SIGIS 2 und dem Tomographie-Softwaremodul kann der Benutzer jedoch die Position der Gaswolke im 3D-Raum genau bestimmen und sie sogar als 3D-Modell rekonstruieren. Ein solches Modell kann in einem geografischen Informationssystem wie GoogleEarthTM geöffnet und visualisiert werden.
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